Methode

„Worte und Zauber waren ursprünglich ein und dasselbe. Auch heute besitzt das Wort eine starke magische Kraft.“ (Sigmund Freud)

Freud schrieb, dass es unmöglich ist, die Menschen zu kennen, ohne die Macht der Worte zu kennen. Mit Hilfe der freien Assoziation, der Analyse von Träumen und aktuellen Gefühlen und Problemen wird in der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie versucht das „Unbewusste bewusst zu machen“. Zentral ist hier die Beziehung zwischen Psychotherapeut oder Psychotherapeutin und Patient oder Patientin, die Beobachtung der Interaktion und die Gestaltung der Beziehung innerhalb der Therapie. Ziel ist es, problematische Lebensbereiche und deren Entwicklungsbedingungen zu verstehen und somit auch zu verändern. Dies passiert vor allem durch Klärung, Konfrontation und Deutung seitens der Psychotherapeutin oder des Psychotherapeuten. So sagte Freud, dass „Deuten heißt, einen verborgenen Sinn zu finden.“

In der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie ist die Neutralität und Abstinenz des Psychotherapeuten oder der Psychotherapeutin von zentraler Bedeutung, da somit die Übertragung ermöglicht wird und die Patientin Gefühle und Beziehungsmuster auf die Psychotherapeutin projizieren kann. Das heißt, bereits erlebte Beziehungen in der therapeutischen Beziehung wieder zu erfahren, durchzuarbeiten und schließlich zu verändern. Dies schafft Erleichterung, bietet die Möglichkeit für neue Beziehungsgestaltung und hat Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung.

© Severin Dostal